Erneuerbare Energien sind heute in aller Munde, jedoch kann nicht jeder Hausbesitzer aus finanziellen Gründen daran teilhaben. Bisher müssen etliche tausend Euro investiert werden, wenn man mithilfe einer eigenen Solaranlage auf dem Dach die Stromkosten senken möchte. Auf der anderen Seite möchten sich auch viele Hausbesitzer nicht mit Energieversorgern, Behörden und Handwerkern abgeben und umständliche Genehmigungen beantragen, um ihren Stromverbrauch mit einer großen Photovoltaik-Anlage zu senken. Aus diesem Grund haben sich einige Anbieter auf dem Markt etabliert, die so genannte Mini-Solaranlagen für die Produktion von Guerilla-Strom anbieten.

Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de

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In den letzten Jahren sind die Preise für Solarmodule stetig gefallen. Findige Entwickler haben daher Mini-SolaranlagenMini-Solaranlagen entwickelt, die mit wenigstens einem Solarpanel, einer entsprechenden Halterung und einem Wechselrichter ausgestattet sind. Einfache Anlagen kosten um die 500 Euro. Sie werden einfach über einen Schukostecker in eine Haussteckdose gesteckt. Diese Solaranlagen müssen nicht beim Netzbetreiber oder bei der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Dagegen müssen die Kunden bei einer Selbsteinspeisung in das eigene Hausstromnetz auf eine Einspeisevergütung jedoch verzichten. Insgesamt lassen sich mit solchen Mini-Anlagen die Stromkosten senken, da Strom in geringerem Maße vom Energieversorger gekauft werden muss.

Zu den bekanntesten Vertretern gehören die Firmen Minijoule, Go Green Solutions, Infinitum Energie und Sun Invention, die entsprechende Bausätze auf dem Markt anbieten. Die Montage kann von jedem selbst vorgenommen werden.

Da am Ausgang einer solchen Anlage jedoch eine Spannung von 230 Volt liegt, wird angeraten, für eine fachgerechte und sicherheitsrelevante Montage unbedingt einen Elektriker zu beauftragen. Ein laienhafter Anschluss kann gefährlich werden.

Wie bei einer großen Solaranlage verwandeln die Solarzellen das Licht in Gleichstrom. Dieses wird über einen separaten Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt, so dass dieser von den elektrischen Verbrauchern genutzt werden kann. Der Wechselrichter kann auch als Herzstück der Anlage bezeichnet werden, da dieser automatisch die Spannung, die Phase und die Frequenz an die vorhandene Netzspannung anpasst.

Sobald die Sonne scheint, produziert eine Mini-Solaranlage ihren Strom, der direkt in das Hausstromnetz eingespeist wird. Laufende Verbraucher können hierauf sofort zugreifen. Der vom Netzbetreiber angebotene Strom wird nicht mehr in vollem Umfang benötigt. Erkennbar ist dies daran, dass sich der Stromzähler langsamer dreht. Bei älteren Stromzählern ohne Rücklaufsperre kann es aber auch vorkommen, dass sich dieser rückwärts dreht. Falls dies vom Messstellenbetreiber bemerkt wird, ist mit einer Strafanzeige zu rechnen. Dieser Fall setzt voraus, dass sich absolut kein Verbraucher im Netz befindet und der überschüssige Strom verlustfrei eingespeist wird. Normalerweise hängt aber auch bei Abwesenheit wenigstens ein Verbraucher am Netz, so dass der Stromzähler lediglich etwas langsamer läuft.