In der Diskussion um neue gesetzliche Vorgaben zum Bausektor werden Kamine mit Holz als umweltfreundliche Alternative zu Gas und Erdöl betrachtet. In diesem Ratgeber soll daher ein kritischer Blick auf die Heiztechnik geworfen werden. Welche Vor- und Nachteile gehen mit dem Kauf eines Kaminofens einher? Und welche Alternativen existieren?

Funktionsweise von Kaminen und deren Vorteile

In Deutschland sind mehrere Typen von Öfen im Einsatz: Pelletöfen, Warmluftkamine, Speicherkamine oder die mit Holz betriebenen Kamine. Letztere stellen die verbreitetste Variante dar, weil sie in der Anschaffung günstig sind und kein hohes technisches Verständnis voraussetzen. Die auf dem Markt gebräuchlichen Modelle sind aus Gusseisen gefertigt. Sie verfügen über eine Brennkammer, in die der Anwender die Holzscheite legt und anzündet. Daran angeschlossen ist das mit dem Schornstein verbundene Abzugsrohr. Es leitet den gesundheitsschädlichen Rauch aus dem Gebäude. In den meisten Brennkammern ist ein Gitterrost verbaut, durch das die Asche in eine separate Kammer fällt. Sie muss regelmäßig entleert werden. Heutige Kaminöfen haben einer ganzen Reihe von technischen Vorgaben zu genügen. Wichtig: Sie dürfen anders als Pelletöfen nach der DIN-Norm 18891 nur als Zweitheizung genutzt werden. Trotz dieser technischen Einschränkung bieten traditionelle Holzöfen auf den ersten Blick einige Vorteile. Sie sind, sofern ein günstiger Holzanbieter zur Verfügung steht, preiswert im Betrieb und senken die jährlichen Heizkosten. Zudem verbreiten Kamine im Haus eine gemütliche Atmosphäre. In früheren Zeiten waren Holzöfen der Standard. Viele verbinden sie heute mit einer traditionellen und traditionsbewussten Art des Heizens. Die Wärmeentwicklung ist ebenfalls beliebt: Gerade in der Hauptbrennphase verbreitet sich die Hitze schnell im gesamten Wohnzimmer.

Holz ist klimaschädlicher als oft angenommen – Ethanol Kamine als Alternative

Entgegen häufiger Annahmen ist das Heizen mit Holz keinesfalls ein Allheilmittel. So ist der CO2 Ausstoß Kaminofen nicht zu unterschätzen. Das Verbrennen von Holz setzt Emissionen frei und trägt zur Aufheizung des Klimas bei. Zwar argumentieren Befürworter mit vielen nachwachsenden Bäumen, durch die aus ihrer Sicht ein Ausgleich stattfindet. Von Experten wird diese Sichtweise jedoch kritisiert. Denn es ist nicht sichergestellt, dass im gleichen Maße Bäume nachgepflanzt wie verbrannt werden. Ethanol dient dementsprechend als Alternative. Die Co2-Emissionen beim Verbrennen des Stoffs fallen im Vergleich zu Holz deutlich geringer aus. In der Brennkammer entflammen Wohnungsbesitzer das Ethanol anstelle von Scheiten. Die Wärmeentwicklung fällt vergleichbar aus und hilft in der kalten Jahreszeit, den Raum auf eine angenehme Temperatur zu bringen.

Einbau und Betrieb

Anders als bei Kaminöfen sind keine baulichen Veränderungen notwendig, um Ethanol Kamine zu betreiben. Sie funktionieren auch ohne Abzug. Daher können sie nachträglich in Wohnungen eingebaut werden. Einige Modelle montieren Verbraucher direkt an der Wand, während andere frei im Raum aufstellbar sind. Vor dem ersten Betrieb füllt der Anwender das Bioethanol manuell auf. Als Anzünder sind gewöhnliche Feuerzeuge oder Streichhölzer möglich.

Fazit

Im Vergleich zu Kaminöfen bietet der Betrieb von Ethanol-Kaminen zahlreiche Pluspunkte. Er eignet sich insbesondere für alle, die auf vergleichsweise umweltfreundliches Heizen setzen. Ob sich ein Betrieb für das Eigenheim rechnet, muss im Einzelfall erörtert werden. Mit zusätzlichen Maßnahmen wie Dämmung oder gezieltem Lüften lässt sich der Heizbedarf im Winter ebenfalls senken.