Auswahl des Blockheizkraftwerks
Anders als bei einer Heizung muss jeder Hausbesitzer, der sich mit dem Gedanken trägt ein BHKW anzuschaffen auch den Verbrauch von elektrischer Energie berücksichtigen. Während Wärme üblicherweise nur im Winter benötigt wird, besteht ganzjährig etwa ein konstanter Stromverbrauch. Diese Fakten sollte jeder in die Planung mit einbeziehen.
Daten genau erfassen
Um zusammen mit einem Fachmann die richtige Anlage auszuwählen, sind zunächst einige Eckwerte zu erfassen. Elektronische Zähler, die den Strom- und Wärmeverbrauch in kurzen Zeitabständen messen und protokollieren sind hier sehr nützlich, Aber es langt auch sich regelmäßig die Zählerstände zu notieren.
Ferner ist auch der vorgesehene Platz für das BHKW von Bedeutung. Es geht dabei um dessen Größe und Lage. Ein BHKW, dass in der Nähe von Ruheräumen liegt, darf keinen Lärm erzeugen.
Weitere Faktoren für die Entscheidungsfindung ist der Brennstoff der das Kraftwerk betreiben soll. Die meisten Mini-Blockheizkraftwerke werden mit Gas betrieben. Sofern kein Gasanschluss vorhanden ist, kann unter Umständen Flüssiggas oder Öl zum Einsatz kommen. Übrigens auch exotische Lösungen wie vergärende Biomasse, Solarthermie, Wärmepumpen oder Pellets sind als Energielieferant für eine BHKW möglich.
Die Stromerzeugung optimieren
Es macht wenig Sinn mit dem BHKW nur zu heizen, denn dies bedeutet, dass die Anlage für 4 bis 5 Monate keinen Strom erzeugt. Je mehr Strom ein Heizkraftwerk erzeugt, umso wirtschaftlicher ist der Betrieb. Daher ist es sinnvoll eine zentrale Warmwasserversorgung mit einzubeziehen. Moderne Technik ermöglicht es, die Wärme einer Solarthermieanlage über das BHKW auch für die Stromerzeugung einzusetzen. Eine genauer Betrachtung erfolgt in Zusammenhang mit Stirlingmotoren.
Den Strom gut vermarkten
Die beste Vermarktung ist der Eigenverbrauch. Darauf beruht auch die Vorstellung, dass ein hoher Strombedarf nötig ist, um ein BHKW wirtschaftlich zu betreiben. Jede Kilowattstunde selbstverbrauchter Strom bringt einen finanziellen Vorteil von circa 30 Cent, da es einen KWK-Zulage auch für dem Strom bringt, den der Betreiber des Heizkraftwerks selbst verbraucht.
Wenn absehbar ist, dass ein entsprechender Eigenverbrauch nicht zu realisieren ist, beispielsweise wenn viele Wärme benötigt wird, aber wenig Strom, lohnt es sich die Anlage im Hinblick auf die Vergütung nach dem EEG auszurichten. Wenn die Anlage mit Biogas betrieben wird, das vor Ort aus der Vergärung von Gülle entsteht, beträgt die Vergütung 23,73 Cent je Kilowattstunde. Eine Vermarktung auf dem freien Markt bringt selten mehr als 12 Cent.
Hilfe vom Fachmann in Anspruch nehmen
Heizungsbaubetrieb, die auf Blockheizkraftwerke spezialisiert sind helfen gerne bei der Auswahl. Aber da die meisten Betrieb nur ein beschränktes Sortiment haben, ist es wichtig sich von verschiedenen Firmen, die unterschiedliche Anlagen anbieten beraten zu lassen.
Clevere Hausbesitzer stellen sich das wesentliche der verschiedenen Optionen in Tabellen zusammen um besser vergleichen zu können. Bei der tabellarischen Erfassung fällt auch sofort auf, wenn von einigen Anbieten nicht alle Fakten genannt wurden. Häufig sind Nachfragen nötig, bis die endgültige Entscheidung fallen kann.
Auch Alternativen betrachten
Ein BHKW ist eine gute und sinnvolle Lösung um wirtschaftlich zu heizen. Fakt ist aber auch, dass es nicht die einzige Option ist. Hausbesitzer, die sich von vornherein auf eine Blockheizkraftwerk festlegen, machen genauso einen Fehler, wie die, welche es ohne genaue Prüfung ausschließen.