Die Fassade ist wohl der Bestandteil Ihres Hauses, der als Erstes ins Auge sticht. Sie sorgt für den ersten Eindruck und kann sogar zur Inspiration von Gästen und Passanten dienen. Viel wichtiger ist tatsächlich aber, was hinter ihr steckt. Die Dämmung Ihrer Fassade ist deshalb so essenziell, weil Sie über diese, wenn sie nicht richtig gedämmt ist, sehr viel Wärme verlieren. Durch die richtige Fassadendämmung können Sie also ihr Haus energetisch sanieren und stellen somit sicher, dass die Kälte der eisigen Jahreszeiten und die Wärme der Sommermonate draußen bleibt.

Was ist eine Fassade?

Mit der Fassade Ihres Hauses ist die Gebäudehülle gemeint, also das, was den Charakter des Hauses mit seiner Form und seine Farbe bestimmt. Auch das Material kann variieren. Von Holz-, bis Metall-, über Klinkerfassade: die Auswahl ist riesig. Bei der Fassadendämmung handelt es sich konkret um die Außendämmung, die ihr Haus isolieren soll, um zu gewährleisten, dass die Heizenergie nicht über die großflächige Gebäudehülle verloren geht.

Arten von Fassadendämmungen

Welche Art von Fassadendämmung für Sie die richtige ist, hängt von vielen Faktoren ab. Zum einen spielt das Budget eine große Rolle und zum anderen ist die Flächengröße, die gedämmt werden soll, wichtig. Hat Ihr Haus Probleme mit der Bildung von Feuchtigkeit? Handelt es sich um einen Neubau oder um einen Altbau? All dies muss ebenfalls in Ihre Entscheidung der Fassadendämmung einfließen.

Kern-/Einblasdämmung

Die Kern-/Einblasdämmung ist mit einem Preis von 30 – 70 €/m² die günstigste Variante der vier Fassadendämmungen, die wir Ihnen vorstellen werden. Die Dämmung bietet Ihnen das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Bei der Kerndämmung muss man beachten, ob es sich bei dem Haus um einen Alt- oder um einen Neubau handelt. Bei dem Neubau wird Mineralwolle oder -schaum benutzt, während bei der Sanierung Ihres Altbaus eine Einblasdämmung mit Zellulose besser geeignet ist. Sie wird bei zweischaligen Wänden verwendet, indem Löcher in sie gebohrt werden. Durch diese gelangt das Dämmmaterial in den Hohlraum. Diese Art von Fassadendämmung dämmt optimal und überzeugt durch ihre Preiswertigkeit.

Wärmedämmverbundsystem

Das Wärmedämmverbundsystem – kurz WDVS – wird benutzt, wenn Kern- oder Einblasdämmung nicht eingesetzt werden können und liegt bei 100 – 150 €/m².  Bei dieser Art von Fassadendämmung handelt es sich um Dämmstoffplatten. Meistens bestehen diese aus Mineralschaum oder Polyschaum. WDVS wird von der Außenseite angebracht und mit einer Schicht glasfaserverstärktem Mörtel verputzt. Wenn Einblasdämmung keine Option ist und die Vorhangfassade nicht im Budget liegt, ist diese Dämm-Art eine gute Wahl.

Hinterlüftete Vorhangfassade

Bei dieser Fassadendämmung handelt es sich um eine genau auf das Haus abgepasste Fassadenverkleidung, die rundherum an der Außenwand angebracht wird. Sie ist die wohl teuerste Variante mit 200 – 310 €/m². Diese ist aber insbesondere bei Häusern, die mit Feuchtigkeit zu kämpfen haben, die richtige Wahl, da die hinterlüftete Fassade Probleme wie diese vermeidet. Außerdem haben Sie eine große Auswahl an verschiedenen Fassaden, wie eine Metall- oder Holzverkleidung. Somit bietet Ihnen diese Fassade im Gegensatz zu den anderen Fassadendämmungen ein hohes Maß an individueller Gestaltungsmacht.

Isolierklinker

Bei dieser Art von Fassadendämmung handelt es sich im Grunde um ein WDVS. Sie schafft eine Mauer-Optik und wird benutzt, wenn viel Wert auf der Optik der Fassadendämmung liegt. Die ist mit 200 – 260 €/m² etwas günstiger als das MDVS.

Pflege

Wenn Sie sich für eine Fassadendämmung entschieden haben, ist es wichtig, die gedämmte Fassade zu pflegen und zu reinigen. Bei der WDVS, der hinterlüfteten Vorhangfassade und dem Isolierklinker können sich nach einigen Jahren von Algen und Pilzen verursachte Verfärbungen bilden. Dies kann verschiedene Gründe habe, wie das Überschreiten des Taupunkts, was dazu führt, dass die Luftfeuchtigkeit auf dem kalten Putz kondensiert. Wenn dies der Fall ist, kann man die Fassade entweder professionell reinigen lassen oder neu streichen.

Von der DIY-Reinigung mit dem Hochdruckreiniger wird abgeraten, da durch die nicht fachkundige Anwendung Wasser in das Wärmedämmsystem gelangen kann. Dies kann zum Abplatzen von Putz führen, zur Farbabtragung oder im schlimmsten Fall dazu, dass das Dämmsystem zerstört wird.

Die richtige Wahl der Materialien für die Fassadendämmung

Es gibt viele Materialien, die für die Fassadendämmung benutzt werden können. Wie auch bei der Art der Fassadendämmung ist die richtige Wahl abhängig von Ihrem Budget und den Anforderungen, die Sie an das Dämmmaterial haben.

Die wohl günstigsten Dämmstoffe sind synthetischer Natur. Hier können Sie zwischen Expandiertem Polystyrol (EPS), Polyurethan (PUR), Polystyrol (XPS) oder Extrudiertem Polystyrol (XPS) wählen. Der mineralische Dämmstoff bietet Ihnen den besten Feuchtigkeits- und Brandschutz. Sie haben dabei die Auswahl zwischen Steinwolle, Kalziumsilikat oder Mineralschaum. Die letzte Material-Gruppe ist die Organische, die nachhaltig und umweltfreundlich ist. Hierunter fallen Dämmstoffe wie Zellulose, Kokosfaser, Kork, Schafwolle, Stroh oder Seegras.

Besonderheiten

Es ist wichtig zu wissen, ob es sich bei einer zu dämmenden Wand um eine Brandwand handelt oder ob das Gebäude unter Denkmalschutz steht. Bei der Brandwand – eine Wand, die auf der Grenze zum Nachbargrundstück steht – ist das Verwenden von Holzweichfaserplatten verboten. Wenn Ihr Gebäude denkmalgeschützt ist, ist das Anbringen der Fassadendämmung im Gegenzug leider nicht möglich, da sie die Sicht auf die originale Fassade versperren würde.

Mithilfe einer Fassadendämmung können je nach Wahl der Fassadendämmung bis zu 40 Prozent des Energiebedarfs Ihres Hauses reduziert werden. Aber Ihre Fassadendämmung hält Ihr Haus in den kälteren Jahreszeiten nicht nur warm, es sorgt außerdem dafür, dass die Hitze der Sommermonate draußen bleibt. Somit wird für ein behagliches Raumklima in jeder Jahreszeit gesorgt. Die energetische Sanierung Ihres Hauses schont also nicht nur langfristig Ihren Geldbeutel, sondern erspart Ihnen auch das Frösteln in der Wohnung.

Fazit

Die Auswahl der richtigen Fassadendämmung kann sehr schwierig sein, da es viele Arten gibt und verschiedenste Dämmmaterialien. Bevor Sie sich also für eine der Fassadendämmungen entscheiden, sollten Sie sich gründlich über alle Möglichkeiten informiert haben und eine professionelle Meinung hinzuziehen. Aber eins ist klar: Das Dämmen Ihres Hauses lohnt sich langfristig immer!