Das Kraftwerk auf dem eigenen Dach

Es macht sicher wenig Sinn auf Flächen, die sich anderweitig nutzen lassen, Solaranlagen aufzubauen. Landwirtschaftlicher Nutzfläche sollte dem Erzeugen von Lebensmitteln dienen und nicht der Gewinnung von Strom aus Sonne. Anders sieht es in Wüsten aus oder auf den Dächern der Häuser.

Aus ökologischer Sicht sind diese Flächen wertlos. Der Bau von Solaranlagen nimmt dem Planeten keine nutzbaren Flächen und ermöglicht das Sonnenlicht effektiv zu nutzen. Statt dass es völlig überflüssigerweise das Dach aufheizt, sorgt es für warmes Wasser zum Duschen und Baden oder kann das Haus in der Kühle der Nacht beheizen. Gleiches gilt für eine Photovoltaikanlage, die statt der Wärmestrahlung das Licht der Sonne nutzt, um daraus Strom zu erzeugen.

Keine Frage, aus ökologischer Sicht sind Solaranlagen immer ein Gewinn. Aber wie sieht es mit der Ökonomie aus.

Keine „Sowieso“-Kosten mit einkalkulieren

Ausgerechnet eine Studie der KfW hat die Diskussion über die Unsinnigkeit von energetischer Sanierung und den Umstieg auf moderne Heizsysteme angefacht. Dabei wollte die Förderbank mit der Pressererklärung vom 19.03.2013 nur darauf hinweisen, wie positiv sich das Sanieren auswirkt. Das Institut errechnete, dass bis 2050 Investitionen von über 838 Milliarden für das Sanieren alter Häuser aufgebracht werden können und die Maßnahmen 200.000 bis 300.000 Arbeitsplätze im Jahr sichern. Außerdem würden auf diese Art 372 Milliarden Euro an Energiekosten eingespart. Prompt griff die Presse den Beitrag auf und kritisierte, dass Hausbesitzer mehr als das doppelte investieren müssten, als sie einsparen würden.

Diese Rechnung stimmt so nicht. Am Beispiel einer Solarthermieanlage lässt sich dies leicht belegen. Eine Anlage, die einen Haushalt mit vier Personen mit warmem Wasser versorgt und die Heizung unterstützt, kostet im Schnitt zwischen 9.000 und 10.000 Euro. Dieser Betrag lässt sich ungefähr im Laufe von 25 Jahren auch wieder einsparen, sofern die Preise für Gas oder Heizöl nur mäßig steigen. Wer die Wasch- und Spülmaschine mit dem warmen Wasser versorgt spart deutlich mehr. Bei dem zu erwartendem Anstieg von Gas- und Ölpreisen, dürfte die Rendite deutlich höher liegen.

Die „Sowieso“-Kosten schrecken aber viele Hausbesitzer ab. Oft kann das alte Dach die Anlage nicht tragen, es muss erneuert werden. Aber diese Kosten darf man natürlich nicht zu den Investitionskosten rechnen. Ein Dach, das zu schwach ist die Solaranlage zu tragen, ist marode und muss ohnehin erneuert werden.

Hausbesitzer sollten bei der Entscheidung auch die Fördermittel nicht außer Acht lassen. Wer nur das Dach erneuert bekommt keine Fördermittel, wer gleichzeitig dämmt und die Heizung saniert, bekommt Zuschüsse beziehungsweise vergünstigte Darlehen. Diese errechnen sich nach den gesamten Investitionskosten.

Gründe für eine Solaranlage

  • Die Anlage ist ein Gewinn für die Umwelt.

  • Die Investitionskosten werden bezuschusst.

  • Für die Zukunft ist mit stark steigenden Preisen für Gas und Heizöl zu rechnen.

  • Solaranlagen sind ein Schritt in Richtung Unabhängigkeit von Großkonzernen.

Die Natur hat den Menschen die Sonnenenergie geschenkt. Aber ohne Anfangsinvestition kann es niemand nutzen.