Das Nutzen regenerativer Quellen zu Stromerzeugung braucht Elektroheizungen

2012 regten die größten Stromerzeuger RWE und EnBW an, das Verbot aufzuheben. Seit 2013 ist dies auch geschehen. Die Notwendigkeit Energie aus Strom zu speichern wächst ständig. Kernkraftwerke erzeugen kontinuierlich Strom, die Menge ist gut zu kalkulieren. Gas-, Öl- und Kohlekraftwerke lassen sich recht gut regulieren. Von den regenerativen Quellen ist lediglich Strom aus Speicherwasserkraftwerken gut zu dosieren. Alle anderen Quellen liefern Strom zu unterschiedlichen Zeiten. Welche Menge an Strom wann erzeugt wird, ist oft ungewiss. Heizen mit Speicherheizungen, kann Strom aufnehmen, wenn er im Überschuss vorhanden ist und Wärme abgeben, wenn diese benötigt wird.

Selbst Direktheizungen tragen dazu bei, den Verbrauch zeitlich zu regulieren. Diese eignen sich, um zu Zeiten, wenn zu wenig Strom vorhanden ist, den Verbrauch zu senken, in dem sie für Stunden abgeschaltet werden. Der Fachmann spricht von Lastabwurf bei Leistungsmangel. Da diese Heizungen Wände und Inventar aufheizen, ist es kein Problem, wenn sie einige Zeit keinen Strom beziehen.

Eine eher neue Technik gehört auch zu den Stromheizungen. Die Wärmpumpenheizung verbraucht weniger Energie, als sie abgibt, denn sie gewinnt Wärme aus Wasser, Luft oder dem Erdreich. Gleichzeitig trägt auch diese Heizungsform dazu bei, den Stromverbrauch den Erfordernissen des Netzes anzupassen.

Wer umweltbewusst heizen möchte, sollte daher nicht einfach Strom als Energiequelle ausblenden.

Effektives und sicheres Heizen mit Strom – in 3 Punkten

  1. Die Angst, dass ein Stromausfall das Heizen unmöglich macht, ist nicht unbegründet. Jede Heizung, auch eine Gas- oder Ölheizung sowie Wärmepumpen können ohne Strom keine Wärme liefern. Strom vom eigen Dach ist sicher eine gute Idee, aber bei einer Schlechtwetterperiode oder des Nachts bringt diese Quelle keine elektrische Energie ins Haus. Unabhängigkeit bringen nur Kaminöfen. Diese sind nicht unbedingt eine Alternative zu anderen Heizsystemen aber eine gute Ergänzung.
  1. Eine gute Wärmdämmung unverzichtbar, um effektiv zu heizen. Dies gilt besonders, wenn über Wärmestrahlung geheizt wird. Immerhin sind die Wände das wichtigste Speichermedium. Grundsätzlich ist es immer sinnvoll, Heizenergie einzusparen.
  1. Intelligente Zähler und Niedertarife nutzen. Seit September 2015 ist das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende in konkreter Planung. Alle Haushalte, die mehr als 6.000 kWh Stromverbrauch im Jahr haben, sollen verpflichtend mit intelligenten Stromzählern ausgestattet werden. Außerdem müssen alle Erneuerbaren-Energien- und KWK-Anlagen ab 7 kW Leistung über diese Zähler betrieben werden, um Anspruch auf Förderungen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz zu haben.

Heizen mit Strom auf die eine oder andere Art wird also immer interessanter.

Arten der Stromerzeugung mit ihren Vor- und Nachteilen

Stromerzeugung

Vorteile

Nachteile

Öl-, Gas- und Kohlekraftwerke

Energiemenge ist gut regelbar.

Verbrauchen fossile Energien

Belasten durch CO2

Öko-Gaskraftwerke

Energiemenge ist gut regelbar.

Nutzen erneuerbares Biogas

Belasten durch CO2

Atomkraftwerke

Liefern viel Strom

Umweltbelastung durch Abwärme

Transport, Zwischen- und Endlagerung der radioaktiven Abfälle

Risiko schwerer Unfälle

Speicherwasserkraftwerke

Liefern schnell Strom bei hohem Bedarf.

Als Energiespeicher nutzbar

Staudämme erforderlich

Nicht in ausreichendem Umfang verfügbar

Flusswasserkraftwerke

Liefern in Abhängigkeit der Fließgeschwindigkeit gut planbar Strom.

Verändern die Strömungsverhältnisse.

Schädlich für das Leben im Fluss

Nicht in ausreichendem Umfang verfügbar

Gezeitenkraftwerke

Gute planbare Mengen an Strom

Größere Baumaßnahmen erforderlich

Schädlich für Lebewesen im Meer

Windkraftwerke

Recht große Strommengen aus vielen Anlagen verfügbar

Auch in Insellagen möglich

Die vielen Windräder stören die Optik.

Strommenge hängt vom Wind ab.

Photovoltaik

Erzeugen Strom aus Sonnenlicht

Stromerzeugung beim Verbraucher möglich

Auch für Insellagen geeignet

Strommenge hängt von der Intensität des Lichts ab.

Fakten zum Heizen mit Strom

Nahezu alle Arten der Stromerzeugung belasten die Umwelt, trotzdem macht es wenig Sinn generell auf das Heizen mit Strom zu verzichten.

  • Strom wird für viele industrielle Prozesse benötigt und wird daher immer erzeugt werden. Ein Verzicht auf Stromheizungen führt nicht dazu, dass es keine Kraftwerke mehr gibt.

  • Viele Arten der Stromerzeugung liefern Strom unabhängig von der Menge, die gerade benötigt wird. Heizungen können die Unterschiede zwischen aktuellem Angebot und aktueller Nachfrage angleichen.

  • Wärmepumpen bringen viel Wärme und verbrauchen wenig Strom. Sie sind eine der besten Arten, um mit Strom zu heizen.
  • Das Wichtigste ist eine umweltfreundliche Technologie für die Stromerzeugung zu wählen. Ein ideales Szenario ist, ein gut isoliertes Haus, das über den Strom vom eigenen Dach beheizt wird.

Tatsache ist, dass Strom weder gefährlich noch umweltschädlich ist. Es kommt nur darauf an, die richtige Technik zu wählen.