Blockheizkraftwerke – das sollte jeder wissen
Ein wenig weiß jeder über das BHKW, wie Blockheizkraftwerke meist genannt werden. In der Regel handelt es sich um eine Mischung aus Trivialwissen (erzeugen Wärme und Strom) und Fehlinformationen. Die Liste der Fehlinformationen ist lang.
Typische falsche Annahme zum BHKW
Meist wird ein Produkt durchgehend zu positiv oder zu negativ beurteilt. Beim BHKW gibt es Vorurteile, die zu viel gutes verheißen und solche, bei denen das Kraftwerk zu schlecht bewertet wird. Hier einige Aussagen:
- Mit dem BHKW ist Heizen gratis.
- Dank Fördermittel sind keine Anfangsinvestitionen erforderlich.
- Blockheizkraftwerke lohnen sich nur bei einem hohen Stromverbrauch.
- Bei niedrigem Stromverbrauch kann das BHKW den Strombedarf komplett decken.
- Die Heizkraftwerke sind für Einfamilienhäuser ungeeignet.
- Ein BHKW ist als Etagenheizung nicht möglich.
- Als Heizkraftwerke sind sehr laut.
- Es macht keinen Sinn BHKS mit anderen Heizsysteme zu koppeln.
- Photovoltaik und BHKW schließen sich aus.
Viele der Behauptungen sind so absurd, dass sie schnell als reine Werbeaussagen zu entlarven sind. Natürlich ist es nicht möglich kostenlos zu heizen und selbstverständlich bekommt kein Hausbesitzer das kleine Kraftwerk ohne selbst Geld einzusetzen. Die Aussagen werden meist auch schnell relativiert. Man betrachtet die Ersparnis gegenüber einer herkömmlichen Heizung als Einnahme. Die Kernaussage ist etwa so: Statt im Jahr 1.000 Euro für Öl auszugeben, verbraucht das BHKW nur für 500 Euro Gas und zusätzlich sparen Hausbesitzer 500 Euro Stromkosten. Diese Aussage klingt durchaus vernünftig. Aber stimmt sie auch? Dies bedarf einer näheren Betrachtung.
Interessante Fakten zu dieser Heizung
Zu der Thematik, dass es die Heizung zum „Nulltarif“ gibt haben wir bereits im Rahmen der Amortisation einiges geschrieben. Es ist eindeutig, ohne eine Investition kommt kein BHKW ins Haus.
Ein BHKW lohnt sich bei jedem Stromverbrauch, denn es kommt nur darauf an die passende Anlage zu wählen. Aber den Bedarf an Strom zu 100 % durch ein eigenes Kraftwerk zu decken ist kaum möglich und wirtschaftlich nicht erstrebenswert. Auf diese Thematik werden wird noch genauer eingehen.
Die Vorstellung, das Blockheizkraftwerke nicht für Einfamilienhäuser oder Etagenwohnungen geeignet sind, hängt mit zwei Annahmen zusammen. Früher gab es nur Anlagen, die für kleine Wohneinheiten überdimensioniert waren. Heute sind Nano- und Mikro-BHKWs technisch möglich. Sie werden oft auch als stromerzeugende Heizung bezeichnet, weil die Größe sich am Wärmebedarf orientiert und Strom ein Nebenprodukt ist. Wir stellen einige Lösungen vor, die sich auch für Etagenwohnungen eignen. Die zweite Annahme, wieso sich BHKWs nicht für Wohnungen eignen hängt mit der Vermutung zusammen, dass die Kraftwerke mit einem lärmenden Motor für Strom sorgen. Dies ist bei vielen Anlagen tatsächlich problematisch, da auch bei guter Schalldämmung Otto- und Dieselmotoren deutlich dröhnen. Sie sind nicht unbedingt lauter als Wärmepumpen. Außerdem gibt es heute Modelle mit Stirling-Motoren die extrem leise sind.
Eine Kopplung mit andere Heizsystemen ist nicht nur möglich, sondern zumindest mit Solarenergie auch sinnvoll. Selbst die recht schwierige Kombination von Photovoltaik und BHKW ist nicht ausgeschlossen und für Einzelfälle zu empfehlen. Besonders interessant ist Solarthermie und ein BHKW mit Stirlingmotor, denn die vielseitigen Motoren brauchen nur eine Wärmequelle, laufen also auch mit der Wärme vom Dach.
Viele renommierte Heizungsbauer forschen intensiv. Daher gibt es heute Blockheizkraftwerke dir vor wenigen Jahren noch Utopie waren.