Im letzten Jahr wurden mehr als 100.000 neue Solar-Heizungen in Deutschland installiert. Insgesamt sind damit mehr als 2 Millionen Solarthermie-Anlagen in Betrieb. Diese Zahlen wurden vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) mitgeteilt. Der Markt erwartet eine weitere Steigerung der Nachfrage. Interessant ist, dass im letzten Quartal 2015 die Nachfrage zwar einen Rückgang von 10 Prozent zu verzeichnen hatte, mittlerweile jedoch wieder angestiegen ist. Grund hierfür ist der momentan niedrige Ölpreis.

Florian Methe / pixelio.de

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Die Solartechnik ist insbesondere in Neubauten sehr beliebt. Wie die Verbände mitteilten, erfolgt die Marktbelebung durch die deutlich verbesserten staatlichen Zuschüsse und einer Verbesserung der Wärmestandards. Auch hierbei stehen wieder die Neubauten im Vordergrund der Betrachtung. Entsprechend den Anforderungen der neuen Energiesparverordnung 2016 ist damit zu rechnen, dass die Solartechnik bald ein wichtiger Heizstandard werden wird. Insbesondere in Kombination mit einer effizienten Öl-Brennwerttechnik bietet die Solartechnik den Bauherren eine besonders preiswerte Möglichkeit, die schärferen Richtlinien und Grenzwerte einzuhalten.

Seit September 2015 ist für neue Heizungen ein sogenanntes Heizungslabel vorgesehen. Dieses ist verpflichtend und macht den Energieverbrauch für den Verbraucher noch transparenter. Hierdurch könnten sich weitere Wachstumsimpulse für die Solarthermie ergeben. Wie die Verbände klarstellen, müssen auch alte Heizungen ab Anfang 2016 mit diesem Label gekennzeichnet werden. Dem Grunde nach erhofft sich die Bundesregierung dadurch, dass der Umstieg auf energieeffiziente Heizungssysteme und Solarthermie beschleunigt wird.

Carsten Körnig, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft, kurz BSW-Solar, erläutert, dass das Interesse an Klimaschutz, Preisstabilität und Unabhängigkeit beim Verbraucher sehr hoch ist. Dies sei unabhängig vom momentan niedrigen Ölpreis zu sehen. Es sei daher mit einer stärkeren Nachfrage nach Solarthermie sowohl bei Neubauten als auch im Gebäudebestand zu rechnen. Positiv machen sich auch die niedrigen Finanzierungskosten und die Förderkonditionen bemerkbar. Jetzt sei der optimale Zeitpunkt, in eine zuverlässige Solartechnik zu investieren.

In der Regel beträgt der staatliche Zuschuss für die solare Heizungsmodernisierung einer Immobilie zirka 3.600 Euro. Andreas Lücke, Geschäftsführer des BDH teilt mit, dass diejenigen, die neu bauen oder ihre alte Heizung austauschen möchten, auf ein modernes System setzen sollten. Erneuerbare Energien und Effizienz können ideal miteinander kombiniert werden. Als optimale Lösungen kommen hier moderne Öl- und Gasbrennwerttechniken, Pelletheizungen und Wärmepumpen in Verbindung mit Solarthermie in Betracht. Immerhin sparen diese neuen Lösungen gegenüber Altanlagen bis zu 50 Prozent an Energiekosten.

Erst kürzlich hat die Bundesregierung die Förderkonditionen für den Einbau von Solarheizungen verbessert. So zog nach Aussage des Bundesamtes für Wirtschaft die Nachfrage nach Zuschüssen insbesondere Ende 2015 deutlich an. In den letzten beiden Monaten konnte ein Plus von rund 37 Prozent verzeichnet werden.