Die Heizlastberechnung

Mit der sogenannten Heizlastberechnung wird ermittelt, wie viel Wärme einem Gebäude oder einem Raum zugeführt werden muss, um darin eine bestimmte Temperatur aufrecht zu erhalten. Für die richtige Planung einer Heizungsanlage ist diese Berechnung absolut notwendig. Wird beispielsweise ein Heizkessel mit geringerer Dimension eingebaut, dann wird das Haus wahrscheinlich nie richtig warm werden. Dann kann die Heizung auch ruhig 24 Stunden durchlaufen, ohne dass viel Wärme erzeugt wird. Hierbei kommt es nicht nur zu hohen Effizienzverlusten, sondern auch zu hohen Heizkosten.

Sowohl für Neubauten als auch für Bestandsbauten bietet eine Heizlastberechnung die ideale Lösung für die Auswahl der richtigen Heizungsanlage. Bei Altbauten waren die Heizungsanlagen seinerzeit sehr häufig viel zu hoch dimensioniert. Im Rahmen einer Renovierung könnte hier durchaus ein kleinerer Kessel ausreichend sein. Mit der Zeit haben sich auch die Gebäudehüllen dank moderner Dämmungen verändert. Der Wärmebedarf kann sich daher auch beim Einbau neuer Energiesparfenster positiv verändern. Nachträgliche Dämmungsarbeiten im Dach führen ebenfalls zu einer Energieeffizienz.

Nach der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen im Teil C (VOB/C) wird eine Heizlastberechnung bei Neubauten unbedingt gefordert. Selbst die KfW-Förderbanken vergeben ihre Kredite nur, wenn eine Heizlastberechnung nachweislich durchgeführt wurde. In § 14 verlangt schließlich auch die Energiesparverordnung indirekt eine solche Berechnung.

Für eine Heizlastberechnung müssen die verschiedensten Faktoren erfasst werden. Wichtig ist zu erfahren, welche Faktoren Einfluss auf eine Energiezuführung haben. In erster Linie zählen hierzu Wärmeverluste aufgrund einer mangelhaften Gebäudehülle, eine unzureichende Belüftung, unbeheizte Nachbarräume, aber auch eine zusätzliche Wärmegewinnung durch Sonneneinstrahlung oder die Auswirkungen von Windeinfluss. Die eigentliche Heizlastberechnung erfolgt nach der Richtlinie DIN EN 12831 und dem Beiblatt Nr. 1.

Im Ergebnis ergibt die Kalkulation, wie groß die eigentliche Leistung des Heizkessels in Kilowatt ausfallen muss und welche Heizflächen damit beheizt werden können. An den kältesten Tagen im Jahr muss der Wärmeerzeuge mit seiner Spitzenlast für ausreichend Wärme sorgen. Doch darf er auch nicht zu groß ausfallen.