Was versteht man unter einer Flächenheizung

Flächenheizung ist ein Oberbegriff für Heizungen, die statt Heizkörper Bauteilen eines Gebäudes nutzen, um Wärme abzugeben. Die Art des Heizens ist zwar schon seit der Antike bekannt, gewinnt aber erst in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung.

Prinzip der Flächenheizung

Heizkörper erwärmen zunächst die Raumluft in deren Nähe. Die Wärme verteilt sich im Raum über Luftströmungen und heizt dabei auch Wände, Böden und Decken auf. Die Flächenheizung verteilt die Wärme zunächst in Bauteilen wie Fußböden, Wänden und Decken und erwärmt darüber die Raumluft.

Während herkömmliche Heizungen über kleine Objekte die große Wärme abgeben einen Raum erwärmt, nutzt die Flächenheizung große Flächen, die sich nur gering erwärmen zum Heizen.

Vorteile des Heizsystems

Die Wärmeabgabe über große Flächen benötigt nur eine geringe Erwärmung, daher sind für Flächenheizungen niedrige Systemtemperaturen ausreichend. Sogenannte Niedertemperaturheizsysteme sind besonders bei Anlagen die über Brennwerttechnik, Wärmepumpen oder Solarthermie Wärme erzeugen geeignet.

Warme Wände und besonders erwärmte Fußböden lösen bei Menschen ein Behaglichkeitsgefühl aus, während kühle Wände und Böden leicht frösteln lassen. Aus diesem Grund genügen bei Flächenheizungen niedrigere Raumtemperaturen als in Räume in denen Öfen oder Heizkörper für Wärme sorgen.

Nachteile der Flächenbeheizung

Um eine solche Heizung zu verlegen, ist ein gewerkeübergreifendes Handeln unvermeidlich. Heizungsbauer, Elektriker, Bodenleger beziehungsweise Stuckateure müssen zusammenarbeiten. Trotzdem lassen sich Flächenheizungen auch nachträglich einbauen, die Maßnahme ist aber mit größeren Renovierungsarbeiten verbunden.

Das Heizen über Wände und Böden ist sowohl bei der Materialauswahl als auch bei der Einrichtung zu beachten. Teppiche, Teppichböden und Bodenbeläge aus Holz müssen beispielsweise für Fußbodenheizungen geeignet sein. Bei einer Heizung über Wände kann eine Schrankwand zum Problem werden.

Gute Planung ist unumgänglich

Die Berechnung der Kapazität der Heizanlage muss unter anderem auch das Material der Bauteile berücksichtigen. Ferner ist es mit einer Flächenheizung schwierig, kurzfristig die Raumtemperatur zu ändern. Bewohner, die während ihrer Abwesenheit die Raumtemperatur senken wollen, müssen schon lange vor Verlassen der Wohnung das System herunterfahren und es deutlich vor der Rückkehr aktivieren.

Flächenheizungen sind nur als Ergänzung sehr sinnvoll

Bei diesen Heizungen erwärmen stromdurchflossene Leiter den Boden, seltener auch die Wände. Aufgrund der niedrigen Temperaturen erfolgt die Wärmeverteilung nahezu immer über Konvektion. Die stetig aufsteigende Wärme nimmt Staubpartikel vom Boden auf und verteilt diese in der Raumluft. Fußbodenheizungen haben den Vorteil, dass die Bewohner immer angenehm warme Füße haben. Dafür ist bei der Möblierung des Raums und der Wahl des Bodenbelags sorgsam vorzugehen. Für Räume, in denen große Flächen des Bodens bedeckt sind, eignen sich Fußbodenheizungen kaum. Dies betrifft in besondere Maße Schlafzimmer. Bett und Schränke lassen zu wenig Bodenfläche frei um den Raum zu erwärmen.

Fußbodenheizung erwärmen in der Regel Tische, Stühle und Betten über Infrarotstrahlung. Dabei erhitzen sie die Unterseiten der Möbel. Die von dort abgestrahlte Wärme ist nach unten gerichtet. Sie trägt kaum zur direkten Raumbeheizung bei. Unter dem Bett wird es zum Tel sehr warm, Matratzen und Bettwäsche verhindern eine Abgabe der Wärme in den Raum.

Stromheizungen erfordern eine geringere Investition als Flächenheizungen, die über Niedertemperaturheizkreise erwärmt werden. Es sind keine Rohrleitungen und kein Heizkessel nötig. Aber der Einbau ist deutlich aufwendiger als der von Plattenspeicher- und Infrarotheizungen. Ein nachträglicher Einbau bedeutet, dass der Fußboden komplett zu erneuern ist. Aus diesem Grund lassen viele Hausbesitzer im Rahmen von Badsanierungen eine elektrische Fußbodenheizung als Unterstützung zur vorhandenen Heizung einbauen. Der Wunsch nach warmen Füßen veranlasst aber nicht, den Boden aufzustemmen um ihn zu beheizen. Motivation ist meist nicht das Heizen des Raums sondern das Erhöhen des Komforts. Es ist angenehm im Bad mit bloßen Füßen auf einem warmen Boden zu stehen.

Als Raumheizer haben Flächenheizungen einen großen Nachteil. Es dauert lange, bis sich kalte Böden, die aus Material mit einer hohen Wärmekapazität bestehen, erwärmen. Hinzukommt, dass alle Einrichtungsgegenstände die Wärme „abfangen“. Mit Flächenheizern ist es kaum möglich die Raumtemperatur in kurzer Zeit zu ändern.

Heute gelten Flächenheizungen nach wie vor als sinnvoll um Solarthermie oder Wärmepumpen zum Heizen zu verwenden, weil bei diesen System hohe Vorlauftemperaturen nur schwer zu erreichen sind. Stromheizungen werden meist nur als Ergänzung in Bädern und Duschen eingesetzt. Wer ein ganzes Haus mit Flächenheizern auf Temperatur bringen will, sollte für das beheizen keinen Strom verwenden. Der Einsatz von Strom zum Betrieb von Flächenheizungen ist weder ökologische noch wirtschaftlich sinnvoll. Lediglich ein Kurzbetrieb, um bei einem Aufenthalt im Bad die Füße zu wärmen ist vertretbar.