Heizkostenerfassung und Wärmezähler

Zur Erfassung der Heizkosten von Zentralheizungen in Mehrfamilienhäusern werden häufig Verdunstungsröhrchen eingesetzt. Diese sollen ein möglichst repräsentatives Ergebnis über die verbrauchte Heizenergie eines Haushaltes liefern. Schon seit 1981 schreibt die Heizkostenverordnung eine verbrauchsabhängige Abrechnung vor. Dies hat sich auch seit der letzten Neufassung vom November 2008 nicht geändert. Danach sind die Heizkosten zwischen 30 und 50 Prozent abhängig von der Nutzfläche umzulegen. Wenigstens 50 Prozent sollen verbrauchsabhängig ermittelt werden. Der Grundgedanke ist, dass auf der einen Seite eine gerechte Heizkostenabrechnung unter mehreren Mietern bzw. Eigentümern stattfinden kann und andererseits diejenigen belohnt werden, die sparsam mit Heizenergie umgehen.

Die zwei Methoden zur Ermittlung des Verbrauchs

Wie bereits zuvor erwähnt, werden Verdunstungsröhrchen an den Heizkörpern aufgebracht. Hierdurch kann die Wärmeabnahme zuverlässig aufgezeichnet werden. Verständlicherweise verdunstet die in den Röhrchen befindliche Flüssigkeit umso schneller, je heißer ein Heizkörper eingestellt ist. Für eine richtige Berechnung muss aber auch die Größe des Heizkörpers berücksichtigt werden. Eine große Gliederheizung im Wohnzimmer erzielt einen anderen Jahresverbrauch als zum Beispiel der kleine Heizkörper im Gäste-WC. Obwohl in den letzten Jahren diese Verdunsterröhrchen verfeinert wurden, haben sich mittlerweile auch elektronische Messgeräte etabliert. Diese werden ebenfalls auf die Heizkörper geklebt. Sie können die Wärmeabnahme noch genauer erfassen. Interessant ist, dass diese elektronischen Geräte sogar in der Lage sind, die Messdaten per Funk an ein Auslesegerät zu übermitteln. Dies bietet den Vorteil, dass der Kunde zum Ablesen noch nicht einmal daheim anwesend sein muss.

Probleme bei der Erfassung

Sowohl die Verdunstungsröhrchen als auch die elektronischen Messgeräte müssen natürlich fachgerecht montiert werden. Tatsächlich sind Fälle bekannt, bei denen ein Verdunster am Ende einer Gliederheizung montiert war, obwohl dieser Bereich nicht dieselbe Heizleistung wie die übrigen Glieder erreicht hat. Probleme gibt es auch bei der Wärmeerfassung von Fußbodenheizungen. Hier können keinen Röhrchen oder elektronischen Messgeräte verwendet werden. Ebenso sind diese Erfassungsgeräte auch bei Konvektoren und Lufterhizter nutzlos. Stattdessen werden sogenannte Wärmemengenzähler verwendet. Diese Zählwerke arbeiten ähnlich einer Wasseruhr und messen den Durchfluss des heißen Heizwassers. Eine solche Messung alleine würde aber für eine genaue Wärmeerfassung nicht ausreichen. Es müssen gleichzeitig auch die Vor- und Rücklauftemperatur gemessen werden. Wenn der Bewohner eine bestimmte Menge heißes Wasser abnimmt, wird durch den Rücklauf die Temperaturdifferenz des abgekühlten Wassers ermittelt. Bei diesem Messverfahren kann der Verbrauch wohnungsweise erfolgen und somit auch den Verbrauch einer Fußbodenheizung ermitteln. Mithilfe einer mathematischen Formel lässt sich hierdurch gezielt der Wärmeverbrauch ermitteln.