Was jeder zum Heizen und Lüften im Winter wissen sollte

Nicht schon wieder einen Beitrag zum Thema richtig heizen und richtig Lüften, denken jetzt sicher viele. Aber in diesem Artikel werden Sie einiges erfahren, was sie bisher nicht wussten. Schließlich gibt es immer wieder Neuerungen rund um das richtige Heizen.

Eine DIN-Norm, erklärt wie Sie richtig lüften

Wie nicht anders zu erwarten gibt es auch für das Lüften in Deutschland eine DIN Norm. Die DIN 1946-6 empfiehlt viermal täglich zu lüften. Dabei macht sie einen Unterschied zwischen warmen und kalten Monaten. Im Sommer soll das Fenster viermal am Tag für 30 Minuten offen stehen, im September und Mai für 20 Minuten. Im Oktober sowie im April reicht es, wenn 15 Minuten gelüftet wird und in den extrem kalten Monaten Dezember bis Februar reichen sogar 5 Minuten richtig lüften.

Natürlich ist es kaum möglich, das berufstätige Menschen viermal am Tag das Fenster öffnen. Viele gehen deshalb davon aus, dass sie am besten das Fenster auf Kipp stehen lassen und den ganzen Tag lüften. Aber dies ist verkehrt. Am besten ist, wenn am Morgen einmal und am Abend zweimal gelüftet wird, sofern es über Tag nicht viermal möglich ist. Dabei macht es Sinn, die Heizung zu drosseln, aber nicht auszustellen.

Wichtig: Querlüften sorgt für einen raschen Luftaustausch. Also heißt es: alle Fenster und alle Türen von geheizten Räumen gleichzeitig öffnen. Nur so ist zu erreichen, dass genügend Luft aus der Wohnung entweicht und ein ausreichendes Maß an Frischluft eindringt.

Automatische Lüftungsanlagen sind die Lösung

Die Anlagen gibt es mit verschiedener Steuerung. Einfache Modelle werden über eine Zeitschaltuhr gesteuert. Etwas aufwändiger ist, wenn sich die Lüftung anstellt, sobald die Luftfeuchtigkeit einen bestimmten Wert oder die Zimmertemperatur ein gewisses Niveau erreicht hat. Besonders für berufstätige Menschen, die regelmäßig den ganzen Tag außer Haus sind, bieten diese Anlagen eine große Sicherheit. Schimmelbildung ist bei guter Lüftung nahezu ausgeschlossen.

Dezentrale Anlagen lassen sich relativ leicht nachträglich einbauen. Es ist auch nicht unbedingt nötig, alle Zimmer mit einer solchen Lüftung auszustatten. Meist reicht es, wenn einige die Räume damit ausgerüstet werden, sofern die Zimmertüren der beheizten Räume geöffnet bleiben und eine direkte Verbindung zwischen den Zimmern besteht.

Keine Sorge auch bei einer automatische Lüftung ist es kein Problem, das Fenster zu öffnen. Viele Menschen scheuen sich davor eine solche automatische Anlage einzubauen, weil sie denken, dass sie dann nicht mehr individuell lüften dürfen. Natürlich darf jeder weiter das Fenster öffnen,
wenn er es möchte. Die Anlage wird nicht gestört, wenn das Fenster offen steht. Sie bietet lediglich Sicherheit, wenn die Bewohner keine Gelegenheit haben, das Fenster in regelmäßig Abständen zu öffnen

Selbstverständlich ist eine automatische Lüftungsanlage auch ein Komfortzuwachs. Schließlich ist es nicht unbedingt ein Vergnügen, viermal am Tag durch die gesamte Wohnung zu gehen, um die Fenster für einige Minuten zu öffnen. Je nach Größe der Wohnung verbringt man bis zu zwei Stunden am Tag damit richtig zu lüften. (10 Fenster x 4 Lüften x 2 Arbeitsgänge (Öffnen und Schließen) x 1 Minuten = 80 Minuten)

Heute sind nahezu nur noch Lüftungsanlage erhältlich, die einen Wärmeaustausch bieten. Die Anlagen entziehen der Luft, die nach außen geleitet wird, die Wärme und heizen damit die kühle Luft von draußen sofort wieder auf. Anders als beim Lüften über ein Fenster, geht also aus dem Raum viel Feuchtigkeit und verbrauchte Luft nach außen, aber wenig Wärme. Das ständige Lüften ist also nicht vergleichbar mit einem auf Kipp stehen am Fenster. Durch dieses entweichen Wärme und Luft. Eine automatische Lüftung trägt nachweislich dazu bei, die Heizkosten zu senken.

Allergiker werden auf Atmen, wenn die Lüftungsautomaten sorgen für frische Luft, aber filtern Staub und Pollen aus. In die Wohnung gelangt also frische saubere Luft.

Heizung aus, wenn niemand im Raum ist – das ist ein Fehler

Die Vorstellung, dass eine Heizung während der Abwesenheit für Wärme sorgt oder eine Lampe brennt scheint unsinnig. Aber mal ehrlich, wer würde eine Lampe ausschalten, wenn sie nach dem Abschalten noch etwa 1 Stunde lang brennt und nach dem Anschalten erst nach 2 Stunden wieder Helligkeit im Raum ist. So ähnlich ist es mit der Heizung. Nach dem zudrehen der Ventile heizt die Heizung noch für mindestens 1 Stunde weiter. Die Restwärme wird in einem leeren Raum verteilt, Sie geht über Tag verloren, der Raum kühlt aus. Am Abend dauert es geraume Zeit bis die Räume wieder schön warm sind. Aber dieses Leiden nehmen viele hin, weil Sie davon ausgehen, dass es Geld spart. Auch das nutzen von Apps für das Handy oder Smarthome ändern nichts, wenn die Programmierung falsch ist.

In der kalten Jahreszeit darf ein Raum nie völlig auskühlen. Das System benötigt mehr Energie den Raum später wieder aufzuheizen, als es kostet, ihn auf einer konstanten Temperatur zu halten. Absenken ist richtig, aber kühler als 16° sollte es in dem Raum nie werden. Dies erspart auch viel Ärger mit Schimmel an den Wänden. Durch Reduzierung der Raumtemperatur um 1° lassen sich 6 % Heizkosten sparen. Es macht aber keinen Sinn, die Temperatur um 10° abzusenken. Dies würde nicht zu einer Ersparnis von 60 % führen, sondern zu einer hören Heizkosten Rechnung. In der Regel ist es sinnvoll, die Temperatur lediglich 2 bis 3° abzusenken.

Durch das nutzen moderner Technologie lässt sich dieser Vorgang automatisieren. Die Heizung beginnt schon die Temperatur abzusenken, wenn die Bewohner noch im Haus sind. Etwa 1 Stunde bevor der Letzte das Haus verlässt, sollte die Heizung mit diesem Vorgang beginnen. Umgekehrt sollte die Temperatur etwa 2 Stunden bevor der Erste nach Hause kommt, wieder angehoben werden. Wenn es beim Betreten der Wohnung nur unwesentlich kühler ist als normalerweise, dann macht dies nichts. Der draußen abgekühlte Körper empfindet es sogar als angenehm, wenn es in der Wohnung noch nicht so richtig warm ist. Eine Temperatur von unter 15° wird aber jeder als zu kalt empfinden und frieren.

Zusatz Heizung sinnvoll nutzen

Eine elektrische Infrarotheizung oder ein Kaminofen hat einen großen Vorteil. Während die üblichen Zentral Heizungen die Raumluft erwärmen, also über Konvektion heizt, erhitzen diese Heizungsarten über Wärmewellenstrahlung die Wände und das Inventar. Beim Lüften entweicht naturgemäß nur die Wärme, die in der Luft enthalten ist. Die in festen Gegenständen gespeicherte Wärme bleibt im Raum.

Hinzukommt dass bei einer Erwärmung der Luft die Außenwände immer kühler sind als die Luft im Raum. Bei einer Heizung über Wärmewellen sind dagegen die Wände wärmer als der Raum. Dies hat zwei große Vorteile:

1. Menschen fühlen sich in Räumen mit warmen Wänden wohler, als in Räumen in denen die Wände scheinbar Kälte abstrahlen. Eine geringere Raumtemperatur ist es daher möglich, wenn die Umgebung warm ist.
2. Die Wände sind bei einer konventionellen Beheizung über Zentralheizungen kühler als die Raumluft. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit binden als kühle. Daher besteht bei einer Heizung über warme Luft immer die Gefahr, dass diese Feuchtigkeit an den Wänden ablädt, weil sie sich dort abkühlt. Bei der Heizung über Wärmewellen sind die Wände wärmer als die Luft, daher kann sich dort keine Feuchtigkeit absetzen.

Über Lüften wird im Prinzip nichts anderes erreicht, als dass die Raumluft sehr trocken wird. Trockene Luft reizt die Atemwege und wird von vielen Menschen daher als äußerst unangenehm empfunden. Wenn das Lüften nur für Sauerstoff sorgen muss, sind weniger Lüftungsvorgänge nötig.

Eine Zusatzheizung ist vor allen Ding an sehr kalten Wintertagen sinnvoll. Zum Einen ist der Wärmeverlust beim Lüften extrem, wenn es draußen eisig ist. Zum Anderen sind an solchen Tagen auch die Wände extrem kühl. Es macht also Sinn, sich einen Ofen anzuschaffen und diesen nicht nur in der Übergangszeit zu nutzen, sondern gerade an extrem kalten Tagen. Gleiches gilt für elektrische Infrarotheizung.

Keine ungeheizte Räume durch geheizte mit heizen

Viele Menschen denken, dass es keinen Sinn macht, einen wenig genutzten Raum zu heizen. Damit es dort nicht völlig auskühlt, lassen sie die Tür zu einem geheizten Raum geöffnet. Sie merken schließlich, das auf diese Art etwas Wärme in den Nebenraum gelangt.

Was die Bewohner zu spät bemerken ist, dass die warme Luft aus dem geheizten Raum auch sehr viel Feuchtigkeit in den Raum bringt. Diese kondensiert in dem kalten Klima des Raums und schlägt sich nieder. Zum Teil werden nicht nur die Wände feucht, auch auf Möbeln oder Teppichen kann es zu einem erheblichen Niederschlag von Feuchtigkeit kommen. Manchmal schimmeln sogar Teppiche, die mitten im Raum liegen Dies fällt er auf, wenn es viel zu spät ist, sprich der Schimmel sich festgesetzt hat

Ob ein Raum geheizt wird oder nicht ist natürlich die individuelle Entscheidung der Bewohner. Wer in einem eiskalten Schlafzimmer schlafen mag, braucht es nicht so heizen. Es ist aber gefährlich, den Raum zu heizen, indem man die Tür zum Wohnzimmer offen stehen lässt.

Grundsätzlich gilt, die Tür zwischen einem geheizten und einem ungeheizten Raum muss immer geschlossen bleiben. Nur so lässt sich Schimmel vermeiden.

Abgesehen von der Schimmelbildung im Nebenraum. Es ist es nicht angenehm, wenn in einen warmen Raum ständig kalte Luft eindringt. Aus diesem Grund sollte jeder, der einen Raum heizen möchte, für diesen einen Heizkörper anschaffen. Wenn der Raum wirklich nur sehr selten genutzt wird, genügt es einen elektrischen Heizkörper in den Raum zu stellen. Infrarotheizungen sind auch für diesen Einsatz eine Konvektionsheizung vorzuziehen. Die Wärmestrahlen erwärmen einen Menschen, der sich in dem Raum aufhält sofort. Ein vorheizen des Raumes ist nicht nötig. Solange sich die Bewohner im Strahlungsbereich der Heizung aufhalten, frieren sie nicht. Richtig angenehm wird es natürlich erst, wenn Wände und Luft erwärmt sind.

Die Tipps sind mit Sicherheit für jeden nützlich, der ohne hohe Heizkosten und ohne Schimmel über den Winter kommen möchte.