Bevor wir uns damit beschäftigen PEllets selber herstellen zu können, erstmal etwas allgemeines dazu.

Wie entstehen Pellets

Sie sehen ein wenig wie Einstreu oder Katzenstreu aus. Letzteres finden auch Katzen, wie Besitzer der Tiere immer wieder berichten. Das Material ähnelt Holz in keiner Weise und doch ist es fast reines Holz.

Vom Baum zum Pellet

Zumindest in Deutschland werden Bäume in der Regel nicht für die Pelletproduktion gefällt. Die Stämme kommen nach dem Fällen in Sägewerke, in denen daraus Bretter oder Kanthölzer geschnitten werden. Dabei fallen Späne an, die früher oft einfach entsorgt wurden. Heute haben die meisten Sägewerke eine Pelletpresse, um diese “Abfälle“ zu verwerten.

Im ersten Schritt kommt ein Schwergutabscheider zum Einsatz, der hartes Material wie Metall und Steinen aussortiert. Dieses würde die Maschinen beschädigen, die im weiteren Prozess mit dem Holz in Berührung kommen.

Eine Hammermühle zerkleinert die Späne auf eine einheitliche Größe von 4 mm. Für das Pressen muss das Holzmehl einen Feuchtegehalt von 10 bis 15 Prozent aufweisen. Es wird entweder getrocknet oder über einen Konditionierer mittels Heißdampf angefeuchtet.

Die Presse verdichtet das vorbehandelte Holz unter Druck bei Temperaturen von 40 bis 50 Grad Celsius und drückt es durch eine Matrize. Ein Bindemittel ist nicht nötig, denn im Holz ist Lignin, welches für die Bindung sorgt. Aber viele Hersteller setzen trotzdem Stärke ein, um einen besseren Zusammenhalt zu erreichen.

Güteklassen und Qualitätsunterschiede

Pellets unterscheiden sich in der Länge, dem Durchmesser, der Schüttdichte, dem Heizwert, dem Wasser- und Aschegehalt. Auch der Feinanteil und die Festigkeit sind Unterscheidungskriterien. Minderwertige Pellets, die zu weich sind oder mit unterschiedlichen Längen beziehungsweise Durchmessern führen zu Störungen der Verbrennungsanlage.

Viele Ofen- und Heizungshersteller garantieren aus gutem Grund nur dann eine einwandfreie Funktion, wenn Pellets einer bestimmten Güteklasse verwendet werden. Günstige Pellets, die zum Teil aus dem Ausland stammen, erfüllen diese Normen oft nicht oder wurden nach anderen Kriterien gefertigt.

In Europa verlangen die Hersteller meist Brennstoffe, die nach der EN 14961-2 produziert wurden. Diese sind für den häuslichen Gebrauch geeignet, also in üblichen Öfen oder Zentralheizungen einsetzbar. Die EN 14961-1 (Klasse B) zertifiziert Pellets für industrielle Anlagen, die sich in herkömmlichen Pelletheizungen nicht verbrennen lassen. Die Unterklasse A1 und A2 steht für einen niedrigen Wasser- und Aschegehalt. Diese Pellets sind in Nordeuropa zum Teil vorgeschrieben.

Seit 2014 gibt es einen weltweiten Qualitätsstandard für Holzpellets der in der ISO 17225-2 (A1) festgeschrieben ist. Die Norm ersetzt die DIN EN 14961-2 und regelt unter anderem Mindestanforderungen an Größe, Beschaffenheit, Heizwert und Verbrennungsverhalten der Pellets. Im Sinne des Umweltschutzes sind zusätzlich Grenzwerte für Schadstoffe und Schwermetalle festgelegt.

Pellets selber herstellen

Im Internet werden kleine Pelletpressen zu Preisen zwischen 2.000 und 5.000 Euro für private Haushalte angeboten. Es ist aber fraglich, ob sich Anschaffung lohnt. Holz aus dem eigenen Wald oder von regionalen Anbietern ist eine gute Lösung für Scheitholz. Aber die vielen Produktionsprozesse, die für das Herstellen von Pellets nötig sind, machen es weitgehend uninteressant, den Brennstoff selber herzustellen.

Sägemehl fällt im privaten Bereich wenig an. Es macht kaum Sinn Stämme nur zu dem Zweck zu zersägen, um Sägespäne zu erhalten. Ein Zerkleinern auf eine einheitliche Größe von 4 mm ist in der Hobbywerkstatt nicht möglich, ebenso bereitet das Einstellen auf die korrekt Restfeuchte Probleme.

Wer es aber schaff, günstig große Mengen an Ausgangsmaterial (Sägespäne) zu beschaffen, das Holz korrekt zu trocknen und sich Erfahrungen in der Einstellung einer Pelletspresse erworben hat, kann mit den kleinen Pressen seine eigenen Pellets selber herstellen.

Fazit: Beim Kauf sollte jeder darauf Achten, dass die Pellets der ISO 17225-2 (A1) entsprechen und aus nachhaltiger Waldwirtschaft stammen. Ein günstiger Preis ist nicht so wichtig, wie eine gute Qualität.